Augsburger Sonntagsallianz trifft Spitzenduo der Grünen:
„Wir brauchen einen Tag der Ruhe in der Woche“
Auch mit Katharina Schulze und Ludwig
Hartmann haben die Vertreterinnen und Vertreter der Augsburger Sonntagsallianz
im Landtagswahlkampf gesprochen. Dabei wurde schnell deutlich, dass das
Spitzenpersonal der Grünen an einem arbeitsfreien Sonntag festhalten möchte.
Diskussionsbedarf sehen die beiden allerdings bei den Ladenöffnungszeiten an
den Werktagen. Die Engagierten der
Sonntagsallianz argumentierten gegen diese Position.
Peter Ziegler
eröffnete das Gespräch mit der Bemerkung, ohne den größten Erfolg der Augsburger
Allianz – die Klage gegen den verkaufsoffenen Sonntag am Turamichele-Sonntag
–hätte die zurückliegende Veranstaltung der beiden sicher deutlich weniger
Publikum bekommen. Er ging auf die vorangegangenen Gespräche mit anderen
Parteienvertretern ein und wies dabei etwa auf die Offenheit der Freien Wähler
gegenüber der Abschaffung des Anlassbezugs hin. Da dränge sich die Frage auf,
wie die Grünen dies sehen.
Katharina
Schulze und Ludwig Hartmann betonten unisono, dass sie strikte Verfechter eines
verkaufsfreien Sonntags seien. Für sie
gebe es da überhaupt keinen Diskussionsbedarf. Ein wenig kontroverser dagegen
sähen sie die Frage nach der Öffnung an den Werktagen. Schulze betonte, die
neuen Arbeitszeiten würden es immer weniger Menschen ermöglichen, Lebensmittel
zu den üblichen Öffnungszeiten einzukaufen. Hartmann ergänzte, in Großstädten
sei es nicht mehr bezahlbar, einen Vorratsraum vorzuhalten. Daher müsse
häufiger eingekauft werden – zu atypischen Zeiten.
Silke
Klos-Pöllinger betonte, dass sie nicht erkennen könne, dass Ladenöffnungszeiten
von zumindest zwölf Stunden täglich nicht ausreichen sollten. Gerade wenn – wie
von beiden formuliert – an den Arbeitszeiten festgehalten werden solle, hätten
die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer genügend Zeit, um Dinge des täglichen
Bedarfs zu den üblichen Öffnungszeiten zu bekommen. Dieser Argumentation könne
sie nur sehr eingeschränkt folgen.
Auch Hans
Gilg machte deutlich, dass er als Betriebsseelsorger weniger die
Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern vielmehr die Beschäftigten im
Einzelhandel im Blick habe. Wenn diese deutlich längere Öffnungszeiten abdecken
müssten, hätte das auch Auswirkungen auf andere Bereiche – wie etwa
Kindertagesstätten, den öffentlichen Nahverkehr und vieles weitere. Insgesamt
sehe er die Gefahr einer Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft heraufziehen. Ziegler betonte versöhnend, dass auch die Vertreter der Sonntagsallianz einer Analyse der Besuchsfrequenzen im Einzelhandel offen gegenüber stünden. Sollte sich zeigen, dass sich die Einkaufszeiten wirklich verändert hätten– wovon die Engagierten in der Sonntagsallianz nicht ausgehen -, sei dies eine gute Grundlage für weitere Gespräche.
V.l.n.r.: Ludwig Hartmann (Grüne), Hans Gilg (Betriebsseelsorge), Silke Klos-Pöllinger (DGB), Peter Ziegler (KAB), Katharina Schulze (Grüne) |