Sonntag, 14. April 2013

Sonntagsöffnung Eching – 14.04.2013
Echinger Frühjahrsmarkt
„der Sonntag ohne Besucher“

künstliche Sonntagsöffnung zieht keine Besucher an
Sonntagsallianz demonstriert unter strenger Beobachtung der
Polizei
Am 14. April fand die im Schnellverfahren vom Stadtrat Eching durchgezogene Sonntagsöffnung im Gewerbegebiet Eching Ost statt. Allerdings war es eine Sonntagsöffnung „unter „Ausschluß der Öffentlichkeit“. Nur wenige Besucher nutzten den künstlichen Markt und die Sonntagsöffnung. Eine Kundgebung der Allianz für den freien Sonntag war der einzige Farbtupfer an diesem Sonntag.

Nicht zuletzt auch wegen der strengen Kontrolle der Polizei und des Landratsamtes Freising.
Nachdem Landratsamt und Bezirksregierung die vier Sonntagsöffnungen in Eching
im vergangenen Jahr für rechtswidrig gehalten haben, ist die Gewerkschaft ver.di davon ausgegangen, dass es in diesem Jahr keine Sonntagsöffnung im Gewerbegebiet geben wird Dies stellte sich als Irrtum heraus. Die Geschäftsführer der großen
Einrichtungshäuser und Baumärkte trafen sich mit dem Bürgermeister
Riemensberger und entwickelten eine neue Strategie, um doch noch die Geschäfte
an Sonntagen zu öffnen. Innerhalb kürzester Zeit wurde eine neue Verordnung
entwickelt und im Rat verabschiedet. Ein neuer Markt wurde im Gewerbegebiet installiert Gegen diese Sonntagsöffnung klagt die Gewerkschaft ver.di vor dem Bayerischen
Verwaltungsgericht. Eine erste Analyse des Sonntages zeigt, dass die wichtigste Rechtsvoraussetzung für das Öffnen der Geschäfte im Gewerbegebiet fehlt: Die Besucher! Die Parkplätze im Gewerbegebiet waren fast so leer wie der Frühjahrsmarkt. Nur wenige Menschen verirrten sich auf den Markt. Dies zog auch den Zorn der Standbetreiber nach sich: „Wir haben mit den Standbesitzern gesprochen und unglaublich viel Frust über den Markt mitbekommen. Zum Teil haben die Besitzer weniger umgesetzt als sie Standgebühren bezahlen mussten“, so Philip Büttner von der Allianz für den freien Sonntag.
Das einzige wirklich lebendige im Gewerbegebiet waren die Demonstranten der Allianz für den freien Sonntag und deren Polizeibegleitung. „Wir waren unter der strengsten Beobachtung, die ich je erlebt habe“, so Dirk Nagel, Gewerkschaftsekretär und Mitinitiator der Demonstration. Die Teilnehmer der Veranstaltung wurden vom Landratsamt Freising fotografiert und die anwesende Polizei war permanent damit beschäftigt eine „Gasse für Fahrräder“ auf dem Bürgersteig durchzusetzen. „Ständig wurden wir auf die uns erst am Freitag mit einschlägigen Anweisungen zugegangene Genehmigung hingewiesen. Als wir darauf aufmerksam machten, dass wir von einem Möbelhauschef ohne Genehmigung fotografiert werden, war die Einsatzbereitschaft der Polizei deutlich gedämpfter“, so Dirk Nagel.
Die Allianz für den freien Sonntag geht nun davon aus, dass Landratsamt und Bezirk Oberbayern ebenfalls feststellen, dass den Sonntagsöffnungen im Gewerbegebiet Eching die Voraussetzungen fehlen und sie nicht mehr stattfinden.
Ein Lob hat die Sonntagsallianz aber auch: Das größte Möbelhaus im Gewerbegebiet hatte nicht offen. Der Geschäftsführer
hat die Bedenken des Betriebsrates akzeptiert und nicht weiter versucht, die
Öffnung durchzusetzen. „Eine kluge Entscheidung. Die wenigen Kunden hätte auch bei IKEA mehr Kosten verursacht als Umsatz gebracht. Bestimmt haben die Verkäufer an dem sonnigen Sonntag an der Isar an ihren Chef gedacht und sich für seine Weitsicht bedankt“, so Dirk Nagel.
Ansprechpartner:
Dirk Nagel +49 (170) 9164399

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