Donnerstag, 26. März 2015




SONNTAGSALLIANZ NÜRNBERG STRIKT GEGEN EINKAUFSNACHT

Tappt der Nürnberger Stadtrat im Dunkeln?
NÜRNBERG – Das kirchlich-gewerkschaftliche Bündnis „Allianz für den freien Sonntag“ in Nürnberg wendet sich gegen den Antrag der CSU- Stadtratsfraktion auf Einführung einer jährlichen Shoppingnacht

Der Sprecher des Sonntagsbündnisses, Nobert Feulner vom Evangelischen Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (kda), nennt den Antrag der CSU-Stadtratsfraktion eine „erneute Schnapsidee“, den Ladenschluss auszuhöhlen. Die Begründung des wirtschaftspolitischen Sprechers der CSU und Handwerksmeisters Thomas Pirner, wonach der stationäre Einzelhandel durch den Onlinehandel unter Druck gerate, hält Feulner für „nicht durchdacht und wenig sachdienlich“. Einkaufsnächte würden diesen Trend nicht aufhalten. „Die Stärken des Einzelhandels liegen in einer fachkundigen und individuellen Beratung durch Beschäftigte mit guten Arbeitsbedingungen und nicht in Shopping-Nächten mit Begleitprogramm, das den Menschen auf ein Anreizobjekt reduziert, das bespaßt werden müsse“, sagt Feulner.

Laut DGB gab es allein in Nürnberg 2013 ingsgesamt über 58.000 Minijobber, wovon 70 Prozent für einen Niedriglohn arbeiten. „Anstatt über weitere Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen durch entgrenzte Arbeitszeiten nachzudenken, fordern wir ein Umdenken bei der Beschäftigungspolitik der Arbeitgeber“, so DGB-Chef Stephan Doll. „Wir fordern die CSU-Stadtratsfraktion auf, ihr Motto ‚Näher am Menschen‘ ernst zu nehmen und die Beschäftigen im Einzelhandel bei ihrem Kampf für Gute Arbeit zu Unterstützen!“

Der Verdrängungswettwerb im Handel hat nichts mehr mit gesundem Wettbewerb zu tun, sondern mit „Kannibalismus“, einer frisst den anderen. Verlieren tun am Ende alle. kda-Mitarbeiter Feulner stellt daher die Frage: „Was nützt es uns, wenn wir zwar konkurrenzfähig, aber nicht mehr lebensfähig sind? Eine Genug-ist-Genug-Ökonomie ist völlig ausreichend.“

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